Lernpfad:Objektorientierte Programmierung mit Java/Datentypen und Variablen
Primitive Datentypen
Primitive Datentypen sind fest in der Programmiersprache verankerte, elementare Datentypen, die Zahlen, einzelne Zeichen und logische Werte repräsentieren.
In dem Ausdruck primitiver Datentyp bedeutet das Wort primitiv "eine elementare Komponente, die verwendet wird, um andere, größere Teile" zu erstellen. → http://www.gailer-net.de/tutorials/java/Notes/chap08/ch08_4.html
Die primitiven Datentypen, ihr Speicherbedarf und ihr typischer Wertebereich sind in der folgenden Tabelle aufgeführt.
Typname | Größe[1] | Wertebereich | Beschreibung |
---|---|---|---|
boolean |
undefiniert[2] | true / false | Wahrheitswert, Boolescher Typ |
char |
16 bit | 0 ... 65.535 (z. B. 'A') | Unicode-Zeichen (UTF-16) |
byte |
8 bit | -128 ... 127 | Zweierkomplement-Wert |
short |
16 bit | -32.768 ... 32.767 | Zweierkomplement-Wert |
int |
32 bit | -2.147.483.648 ... 2.147.483.647 | Zweierkomplement-Wert |
long |
64 bit | -263 bis 263-1, ab Java 8 auch 0 bis 264 -1[3] | Zweierkomplement-Wert |
float |
32 bit | +/-1,4E-45 ... +/-3,4E+38 | 32-bit IEEE 754, es wird empfohlen, diesen Wert nicht für Programme zu verwenden, die sehr genau rechnen müssen. |
double |
64 bit | +/-4,9E-324 ... +/-1,7E+308 | 64-bit IEEE 754, doppelte Genauigkeit |
Die Tabell ist eine angepasste Version der Taballe von https://de.wikibooks.org/wiki/Java_Standard:_Primitive_Datentypen, welche unter der Lizenz Creative Commons Namensnennung – Weitergabe unter gleichen Bedingungen bereitgestellt wird.
Die Verwendung der einzelnen Datentypen wird im Wikibook Java Standard vorgestellt.
Nichtprimitive Datentypen
Neben den primitiven Datentypen gibt es in Java noch andere Datentypen, die nicht fest in der Programmiersprache integriert sind - also nicht primitiv sind. Jede Klasse ist ein solcher Datentyp. Beim erstellen von Variablen werden sie genauso verwendet wie die primitiven Typen. Allerdings haben sie einige Besonderheiten, die in den Schritten Objekte erstellen und Referenzen genauer vorgestellt werden.
Der am meisten verwendete nichtprimitive Datentyp ist String
, also Texte beziehungsweise Zeichenketten.
Variablen
Variablen sind temporäre Speicher für Informationen eines Datentyps. In einem Algorithmus können Variablen benutzt werden, um Daten zur weiteren Verarbeitung vorzuhalten. Nachdem ein Datum einer Variablen zugewiesen wurde, kann in einem späteren Schritt des Algorithmus wieder darauf zugegriffen werden.
Möchte man in Java eine Variable benutzten muss diese zunächst deklariert werden. Deklarieren bedeutet dem Computer zu sagen, dass er im verfügbaren Speicher einen Bereich reservieren soll, der ausreichend Platz für Daten des deklarierten Typs bietet. Der benötigte Speicherplatz jedes primitiven Typs ist in der Tabelle oben aufgeführt.
Die Syntax zur Deklaration von Variablen in Java ist einfach:
Java-Syntax | Beispiele |
---|---|
Datentyp Bezeichner;
|
int zahlVariable;
|
boolean wahrheit;
| |
double x;
| |
String einText;
| |
MyClass referenz;
| |
Datentyp Bezeichner = Initialwert;
|
int zahl = 5;
|
boolean wahrheit = true;
| |
String einText = "Hallo, Welt!";
|
Der Datentypen String
Zeichenketten haben in Java eine Sonderstellung. Texte werden durch doppelte Anführungszeichen gekennzeichnet:
String text = "Hallo, Welt!";
Diese Art einen Text zu erzeugen ist allerdings nur eine Kurzform für das Erstellen einer neuen Objektinstanz der Klasse String
. Obiger Quelltext ist dann gleichbedeutend mit
String text = new String("Hallo, Welt!");
Da eine Zeichenkette also ein Objekt ist, besitzt jedes Textobjekt auch Methoden, die auf ihm aufgerufen werden können. Folgende Zeilen sind zum Beispiel korrekter Jacacode:
String text = new String("Hallo, Welt!");
text.toLowerCase(); // hallo, welt!
text.toUpperCase(); // HALLO, WELT!
Die komplette Übersicht der Methoden der Klasse String
kann in der Java API Dokumentation nachgelesen werden: